Die kopflose Behörde

Adrienne Fichter, Republik, 20.12.2022
Eine IT-Beschaffung des Bundes wird nach einer Intervention vom Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi gestoppt. Der Auftrag hätte ein Volumen von mehreren 10 Millionen Franken und würde über 14 Jahre laufen. Beschafft werden sollte ein sogenanntes Logdatenanalyse-Instrument, das Zugriffe auf das System protokolliert. Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) stoppte letztlich die Ausschreibung gegen den Willen ihres Auftraggebers, des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation. Die «Republik» konnte den geschwärzten Mailverlauf zwischen den zuständigen BBL-Amtsdirektor Pierre Broye und Thomas Aeschi auf Basis des Öffentlichkeitsgesetzes erhalten, welcher den Abbruch des Beschaffungsverfahrens einleitete. Zentral dürften ein Interessenkonflikt beim WTO-Verfahren (offene Ausschreibung nach dem Standard der Welthandelsorganisation) und die «nicht korrekte Aufrechnung von fiktiven Kosten für die Schluss-Bewertungssumme» gewesen sein. Zur Besprechung der Angelegenheit wurde ein Treffen vereinbart.
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